19. Schnegga-Fasnet 2011

Aurich (ub)-  Es ist an diesem Abend ein bisschen anders als in den Vorjahren: Am Eingang stehen Security-Leute, die Plätze in der Turn- und Festhalle Aurich sind limitiert. Doch die Brandschutzverordnungen stören nicht die Stimmung bei der Schnegga-Fasnet. Auf 450 Besucher ist die Genehmigung für den TSV Aurich am Samstag bei der 19. Faschingsveranstaltung ausgestellt. Und das ist schon mehr als die Obergrenze. Denn durch fehlende Brandschutzelemente muss die Halle erneut saniert werden – und bis dahin müssen die Veranstalter entsprechende Richtlinien beachten. „In den Vorjahren haben wir nicht geschaut, wie viele Leute letztendlich in der Halle sind. Vor allem gegen später drängen die Besucher noch rein“, weiß Gunther Heidt, Vorsitzender des TSV Aurich. Am Samstag werden die Gäste akkurat gezählt, jeder bekommt einen Eintrittsbändel – so bleibt die Übersicht gewahrt. Und die unter 18-Jährigen fliegen um Mitternacht raus. Dann bekommen sie auch die eingesammelten Ausweise wieder. Der Stimmung sind die neuen Richtlinien – an der Kasse liegen auch entsprechende Artikel der Vaihinger Kreiszeitung aus – nicht abträglich. Bis um 4 Uhr wird ausgelassen gefeiert. Als Start gibt es bei der Schnegga-Fasnet ein gut einstündiges Programm, dann sorgt die Band „no problem“ für Stimmung. Bei der Schau ist ganz klar Franz Rösch der Mann der Stunde. Er führt nicht nur zusammen mit Jens Frölich durch den Abend, Rösch ist auch aktiver Tänzer bei den Gruppen. Egal, ob hinter der Maske beim Rondo Veneziano oder in Schwesterntracht beim Finale der Jazzgruppe, der Auricher schont sich an diesem Abend nicht. „Schnegg rutsch, schnegg rutsch, schnegg rutsch“, der Schlachtruf der Auricher Fasnet erklingt an diesem Abend im Minutentakt. Die Akteure, die sich Jahr für Jahr etwas Neues einfallen lassen, sind dabei ein eingespieltes Team. Die Aerobicgruppe ist natürlich dabei, die Jazzgruppe von Margit Hiel und die Männer, die sich nur zum Fasching zusammenfinden. Am Samstag wirbeln sie mit Puscheln über die Bühne, müssen eine schweißtreibende Zugabe geben. Die Jazzgruppe entzückt beim ersten Auftritt in aufwendig gestalteten Kostümen der Venezianischen Messe, beim Finale des Abends in der Tracht der Krankenschwestern. Für die richtigen Effekte wird da auch gnadenlos die Oberweite aufgepolstert. Mit dabei bei der Schnegga-Fasnet sind traditionell die Akteure der Theatergruppe des Schützenvereins. Bei ihren Sketchen geht es am Samstagabend um die Darmspiegelung und um einen nassen Flashdance-Auftritt. Danach muss erst einmal die Bühne trocken gelegt werden. Die „Würmlesbader“ aus Bietigheim-Bissingen kommen dieses Mal nicht. Sie mussten wegen Krankheit absagen. „So müssen wir das Programm eben ein wenig strecken“, improvisiert Franz Rösch. Da gibt es eine ausgedehnte Schunkelrunde und die Preisverleihung für die Internet-Schnecke des TSV. Nicht abgesagt haben die „Fleggafetzer“ aus Hochdorf, die vor ihrem Auftritt beim Lumpenball in Riet in Aurich zu Gast sind. Zum Schluss kommt bei den Auricher Schnecken doch ein wenig Hektik auf, denn die Guggenmusiker sind schon eine halbe Stunde im Publikum und müssen langsam weiter. Aber erst gibt es noch die Ordensverleihung. Denn ohne den Dank an die Mitmacher geht es nicht. Und die kleinen Schnecken sollen daran erinnern, dass es im nächsten Jahr einen runden Geburtstag bei der Fasnet zu feiern gibt. Auf dass dann die Schnecken wieder rutschen.
 

Quelle: Uwe Bögel vom 28.02.2011