Aurich nach Fehlstart am Scheideweg

Aurich (jf)- Selten hat man den Trainer des TSV Aurich in seiner fast vierjährigen Schaffenszeit bei den „Schnecken“ so ratlos gesehen wie beim Schlusspfiff am Samstag beim 1:4 gegen den FV Markgröningen. Nach dem 1:3 gegen Sternenfels verpatzte Aurich mit einer erneuten Heimpleite vollends den Saisonstart. Der TSV muss das Saisonziel B-Liga-Aufstieg bereits nach vier Spieltagen korrigieren. Die Resignation an der Nussdorfer Straße in Aurich griff nach der Heimniederlage gegen Markgröningen um sich. Markgröningen hatte das Spiel in den ersten 45 Minuten in Hand, wie es auswärts dominanter kaum möglich ist. Nach einer ersten Phase des Abtastens hatten die FV´ler von der 5. bis zur 30. Minute Chancen beinahe im Minutentakt. Zweikampfschwach mit zu vielen Abspielfehlern gepaart mit Eigensinn ermöglichte den Gästen einen spaßigen und entspannten Samstagnachmittag. Nach etwa 25 Minuten war die Partie bei einem 0:4 Rückstand entschieden. Aurich ließ sich im eigenen Stadion auskontern. Einziger Lichtblick der ersten Halbzeit war der sehenswerte Anschlusstreffer von Thomas Lämmle (35.). Im zweiten Abschnitt dann etwas mehr Struktur im Auricher Spiel und die ein oder andere Torchance; allerdings sollte erwähnt werden, dass der Gegner nur noch das allernötigste tat, um den Vorsprung zu verwalten. Allerdings musste der Auricher Trainer ohne sechs Stammkräfte auskommen, die allesamt in den verspäteten Sommerurlaub gestartet waren. Mit 19,4 Jahren stand demzufolge eine sehr junge Auricher Mannschaft auf dem Platz, die den enormen Druck der auf ihr lastete, nicht standhalten konnte. „Über den Aufstieg oder das obere Tabellendrittel müssen wir in den nächsten Wochen erstmal überhaupt nicht mehr reden", beklagte schon zu diesem Zeitpunkt Aurichs Trainer Wein die überaus missliche Lage. „Unser Anspruch ist nicht erfüllt, nicht ansatzweise. Stattdessen müssen wir von Spiel zu Spiel schauen und endlich Punkte sammeln", meinte Wein – Letztes Jahr war man an der Rückkehr in die B-Liga gescheitert. Für 2011/2012 galt danach nur noch eine Prämisse: der Aufstieg. Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, wird es schwierig sein, die jüngeren Spieler weiter an den TSV Aurich zu binden und die Zukunft des Vereins zu sichern. Doch genau von diesem Ziel hat sich Aurich endgültig verabschiedet, zumal Wein nach der Pleite von Markgröningen einräumen musste, dass seine Spieler derzeit „die einfachsten Dinge kaum hinbekommen". Das zog sich über den gesamten bisherigen Verlauf der aktuellen Spielzeit hin: Insgesamt  sprach die schlimme Bilanz von nur sechs Zählern und 8:6 Toren zuletzt klar gegen Wein. Quo Vadis, TSV Aurich? Quo Vadis, Wein?

 

Aurich: Bernd Hausmann, Stefan Bohlinger, Lukas Öhler,  Reutter, Härle, Lämmle, Andre Beck, Daniel Bohlinger(46. Frenzel), Kerim Gür, Hornickel, Jörg Hausmann.

 

 

Quelle: Jo Frühwirth vom 18.09.2011