Vertauschte Rollen beim Derby

Aurich (jf)- Nach Platz sieben in der Vorsaison legte der SV Riet mit zwölf Punkten aus vier Spielen einen Traumstart hin. Jetzt hofft der Club mit Coach Gerd Heilmeier auf den Aufstieg. Gerade Gerd Heilmeier war es vor der aktuellen Spielzeit gelungen, wieder Struktur in den Blau-Gelben Kader zu bringen. Das könnte einer von mehreren Gründen sein, warum der SV Riet momentan dort steht, wo man eigentlich den TSV Aurich erwartet hatte. Bei Aurich war die Last des Aufstiegsdrucks, die auf den Schultern der jungen Spieler klebt, deutlich spürbar. „Wir haben das vielleicht vor Saisonbeginn ein bisschen zu euphorisch gesehen“, räumt Co-Trainer Zarko Poljak ein. Er habe aber zuletzt bezüglich vom Zweikampfverhalten eine positive Entwicklung ausgemacht. Das Team von Trainer Wein – durch zahlreiche Verletzungen umgekrempelt – fand bisher noch nicht in die Erfolgsspur. So spielt man am Derbysonntag mit vertauschten Rollen. Trotz Riets Heimpleite vergangenes Wochenende gegen starke Großglattbacher sind die Karten klar verteilt. Denn nach vier Spielen ohne Niederlage und dem jüngsten 8:0 Kantersieg gegen den TSV Ensingen, tritt der vor Saisonbeginn eher noch unscheinbare SV Riet als glasklarer Favorit ins Kreuzbachtal- Stadion. „Ich glaube nicht, dass einer unserer Spieler denkt, dass wir als hoher Favorit in das Spiel gehen", so Poljak, der die Partie gegen Großglattbach verfolgt hat: „Wer weiß, was die Niederlage bei den Rieter Spielern bewirkt." Wein, der Riet zweimal gesehen hat, war ebenfalls beeindruckt: „Da passt zurzeit alles. Es ist eine routinierte Mannschaft, die hart in die Zweikämpfe geht und offensiv sehr stark ist. Wir werden defensiv voll gefordert sein, vom Torhüter über die Verteidiger bis zu den Stürmern.“ Trotzdem will Aurich die Flinte nicht ins Korn werfen. „Wir werden nicht kampflos das Feld räumen“, verspricht Wein. „Vielleicht unterschätzt man uns ja.“ Doch das wird Riets Übungsleiter Gerd Heilmeier nicht zulassen.

Quelle: Jo Frühwirth vom 12.10.2011