Aurich siegt mit Mühe, aber am Ende dennoch klar

Aurich (jf)- Der TSV Aurich hatte fast die komplette erste Halbzeit verschlafen. Nach dem frühen Gegentreffer ließen die Schnecken die spielerische Leichtigkeit der vergangenen Spiele lange vermissen. Man leistete sich immer wieder unnötige Abspielfehler. Nur kurz nach der Pause war Aurich der unbedingte Siegeswille anzumerken, allerdings ließen Sebastian Öhler (47. und 52.) sowie Kerim Gür gute Chancen ungenutzt. Zuvor hatten die Ensinger einen Traumstart erwischt. Bereits nach zwei Minuten traf  Georg Kröning zum 0:1. Auch in der Folge war Ensingen das aktivere, das bissigere Team. Immer wieder wurde Ensingens Abwehrchef Markus Thiel gesucht, der wiederum mit scharfen weiten Bällen Malil Seklem  und Kröning zu bedienen versuchte. Die Strategie, aus einer sicheren Abwehr auf gefährliche Konter zu setzen, machte sich in der 18. Minute bezahlt. Julian Frey hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und den in der Mitte lauernden Seklem sehenswert bedient. Der Ensinger entwischte seinem Bewacher Lukas Öhler und vollendete sicher zum 0:2 aus kurzer Distanz. Das zweite Gegentor hatte indes heilsame Wirkung: „Das war wie ein Hallo-Wach-Effekt, fortan haben wir das Spiel klar bestimmt“, stellte der Aurich Co-Trainer Zarko Poljak fest. Speziell Kerim Gür blühte zur Hochform auf und erzielte in der 29. Spielminute den 1:2 Anschlusstreffer. Nur 3 Minuten später war Gür auch der Vorlagengeber für Benjamin Bauz Ausgleichstreffer. Bauz legte sich den Ball auf den linken Fuß, nahm Maß und zog so platziert wie nur möglich ab. Der 16-Meter-Schuss knallte erst an den Innenpfosten und von dort ins Tor - keine Chance für Ensingens Torhüter Rolf Bernhardt. Aurich war  jetzt zielstrebiger und tauchte immer mehr vor dem Kasten von Bernhardt auf - Holzhäuer (34.) und Gür (35., 36.) vergaben hochkarätige Einschussgelegenheiten. Die Schnecken waren präsenter in den Zweikämpfen, hatten mehr Zug zum Tor und machten den agileren Eindruck. Nach 39 Minuten verwandelte Bauz den von Ronny Müller an Frank Schmidt verursachten Foulelfmeter sicher. Doch dem TSV Ensingen gelang postwendend durch Seklem der Ausgleichstreffer (41.). Das Spiel fand auch nach dem Seitenwechsel quasi nur in der Hälfte der Gäste statt, die sich durch gelegentliche Konter versuchten zu befreien. Das gelang aber nur bedingt und so war es in der 63. Minute erneut Kerim Gür, der auf der rechten Seite durchbrach und mit einem Schuss in den Winkel Aurich in Front brachte. Ensingen baute konditionell immer weiter ab und die Blau-Weißen wussten dies zu nutzen. Zum Mann des Tages avancierte da Youngster Kerim Gür, denn der junge Angreifer sorgte mit seinem dritten Treffer für die Vorentscheidung gegen Ensingen (77.).  Nur vier Minuten später schraubte Adrian Härle das Ergebnis auf 6:3 (81.)hoch. Mit der Führung im Rücken wurden die Auricher immer dominanter und bauten die Führung auf 7:3 aus. Erneut war es Härle, der aus kurzer Distanz mit seinem Doppelpack für den Schlusspunkt der Partie sorgte (85.). „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht schlecht gespielt - wir haben gar nicht gespielt. In der ersten Halbzeit waren wir vorne zu inkonsequent und hinten zu nachlässig. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht und souveräner gespielt. ", so das kritische aber zugleich auch zufriedene Fazit von Co-Trainer Poljak.

 

Aurich: Bernd Hausmann, Sascha Widmayer, Lukas Öhler, Sebastian Öhler, Frank Schmidt, (Christian Vogel 50.Min.), Christian Buchgraber, Bauz (Michael Beck 60. Min.), Härle, Timothy Holzhäuer, Kerim Gür , Thomas Lämmle

 

Schiedsrichter: Fritz Sinn

 

Halbzeitstand: 3:3

 

Endstand: 7:3

Quelle: Jo Frühwirth vom 17.09.2012